Das erste sichtbare Zeichen göttlicher Liebe … ist in der Schöpfung zu suchen. … Der Blick richtet sich zunächst bewundernd und staunend auf die Schöpfung: Himmel, Erde, Wasser, Sonne, Mond und Sterne. Noch vor der Erkenntnis, dass Gott sich in der Geschichte eines Volkes offenbart, gibt es eine für alle zugängliche kosmische Offenbarung, die der ganzen Menschheit von dem einen Schöpfer … angeboten wird. Deshalb heißt es in Psalm 19: „Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk siener Hände kündet das Firmament. Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund“. Es gibt also eine göttliche Botschaft, die der Schöpfung auf verborgene Weise eingeprägt ist, als Zeichen der liebevollen Treue Gottes, der seinen Geschöpfen Sein und Leben, Wasser und Nahrung, Licht und Zeit schenkt.
Man muss offene Augen haben, um diese göttliche Offenbarung zu sehen, während man sich die Mahnung des Buches der Weisheit in Erinnerung ruft, das uns einlädt, „von der Größe und Schönheit der Geschöpfe auf ihren Schöpfer zu schließen“ (vgl. Weish 13,5; Röm 1,20).
Die Schönheit der Natur erinnert uns daren, dass wir von Gott dazu bestellt worden sind, die Erde zu „bebauen und zu hüten“ (vgl. Gen 2,8-17). Denn wenn die Menschen in Frieden mit Gott und untereinander leben, gleicht die Erde wirklich einem „Paradies“. Die Sünde verdirbt leider immer von neuem diesen göttlichen Plan, indem sie Spaltungen hervorbringt und den Tod in die Welt eintreten lässt. So kommt es, dass die Menschen den Versuchungen des Bösen nachgeben und einander bekriegen. Die Folgel ist, dass in
diesem wunderbaren „Garten“, der die Welt ist, sich Räume der „Hölle“ öffnen. Inmitten dieser Schönheit dürfen wir nicht die Situationen vergesen, in denen sich manchmal unsere Brüder und unsere Schwestern befinden.